Tintenstrahler mit feststehendem Druckkopf: Niedrige Kosten und weniger Wartung

Wenn es um die Senkung von Druck- und Wartungskosten ging, standen bisher die Laserdrucker hoch im Kurs. Patronen für Tintenstrahldrucker sind teuer, halten nicht sehr lange  und die Düsen verstopfen oder trocknen bei längerem Stillstand schnell aus. Laserdrucker schienen die optimale Wahl im Bürobereich zu sein. Sie sind schnell, sie sind sparsam und der auf das Papier gebrachte Toner, ist dokumentenecht. Die neue Tintenstrahl-Technik ist bereits auf dem Markt. HP bietet sie unter der Bezeichnung Pagewide-Druck an. Auch Brother und Kyocera bieten diese Technik an.

Welches sind die Vorteile dieser Drucktechnik?

Feststehende Druckköpfe beim Tintenstrahl-Drucker, weisen mehrere tausend Düsen auf; sie müssen nicht mehr über das gesamte Papier bewegt werden. Das zu bedruckende Blatt wird unter dem Druckkopf durchgeführt und zeilenweise bedruckt. Ist der Drucker im Stand-by, oder wird vollständig abgeschaltet, verschließt der Druckkopf die Düsen annähernd luftdicht. Selbst bei monatelangem Nichtbetrieb, trocknet hier nichts ein. Falls eine Düse ausfällt, werden ihre Aufgaben von anderen Düsen übernommen. Hinzu kommt, dass die Tintenstrahldrucker mit feststehendem Druckkopf sehr schnell sind und die Druckreichweite enorm hoch ist. Eine Schwarz-weiß-Kartusche zum Preis von circa 70 Euro, bedruckt etwa 9.200 Seiten; eine Farbkartusche schafft bei gleichen Kosten immerhin 6.000 Seiten.

Und die Nachteile?

Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es noch keine langfristigen Erfahrungswerte mit dieser Drucktechnik. HP selbst gibt zu, dass es schwierig ist, die neue Technik zu verkaufen, da eine Vorführung nicht überall angeboten werden kann. Darüber hinaus ist ein Pagewide-Drucker mit mindestens 300 EUR, recht kostspielig im direkten Vergleich zu einem Laserdrucker.

Beste Eignung für Vieldrucker und großen Büros

Die meisten Vorteile eines Tintenstrahldruckers greifen erst bei hohen Druckmengen. Daher werden in erster Linie die Mitarbeiter größerer Büros bzw. andere "Vieldrucker" die Vorteile erkennen. Die benötigten 600 Watt eines Laserdruckers, die dieser für die Aufwärmphase benötigt, entfallen. Ein HP Pagewide-Drucker braucht nur 100 Watt, kommt ohne Aufwärmphase aus und legt schon innerhalb von zehn Sekunden den ersten Ausdruck vor. Das Einstiegsmodell von HP, der Officejet Pro X451dw, überzeugt mit mehr als 50 Druckseiten pro Minute. Der Brother HL-S7000DN schafft die doppelte Druckmenge; allerdings empfiehlt der Hersteller aufgrund der erreichbaren Geschwindigkeiten je nach Zubehör und Spezifikation, eine Einheit zur Stabilisierung. Für kleinere Firmen, deren Druckvolumen 4.200 Seiten pro Monat nicht übersteigt, bietet HP bislang nur vier unterschiedliche Modelle an. Brother hat sich auf größere Unternehmen eingestellt, bietet aber nur das Modell HL-S7000DN zum Kauf, oder Leasing an.